Aktuell

Vom 27. bis 30 September treffen sich die Mitglieder der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft e.V. in Saarbrücken zur 8. Jahrestagung. Die Veranstaltung steht unter dem Rahmenthema „Populäre Kulturen” und deckt mit 44 Panels das Spektrum kulturwissenschaftlicher Forschung im deutschsprachigen Raum ab. Dazu zählt auch das Panel der KWG-Sektion „Kulturwissenschaftliche Border Studies”, auf dem unter Leitung von A. Fellner und C. Wille in fünf Vorträgen populäre Grenzkulturen diskutiert werden.

Ulla Connor zeigt in ihrem jüngsten Buch, wie Grenzen als soziale Praxis untersucht werden können. Mit einem praxeologischen Ansatz erschließt die Soziologin komplexe Grenzpraktiken in der grenzüberschreitenden Kooperation und liefert eine dichte Beschreibung des Büroalltags von Verwaltungsmitarbeitenden. So macht sie nachvollziehbar, wie Grenzregionen entstehen. Im Gespräch mit C. Wille erklärt die Autorin, wie es zu der Untersuchung kam und welche Vorteile die Grenzpraxeologie bietet.

Anlässlich des 38. Jubiläums der Schengener Abkommen am 14. Juni 2023 hat Christian Wille mit Delano gesprochen. Er unterstreicht im Interview, dass die Personenfreizügigkeit im Schengen-Raum, an die „wir“ uns schon gewöhnt haben, keine Selbstverständlichkeit ist. Sie könne vielmehr als Privileg bezeichnet werden. Denn während Europäer:innen die Schengen-Grenzen in der Regel ungehindert passieren können, bleiben sie für viele Nicht-Europäer:innen unüberwindbare Grenzen.

Auch in diesem Jahr organisiert die grenzüberschreitende Doktorand:innenschule LOGOS ein mehrtägiges Kolloquium: Vom 6.-8. Juli kommen junge und etablierte Forschende aus der Großregion an der Universität Trier zusammen und diskutieren rund um das Rahmenthema „Begegnungen”. Außerdem nehmen die Promovierenden an Masterclasses teil, wie z.B. „Herausforderungen und Erfahrungen der interdisziplinären Zusammenarbeit am Beispiel der Grenzforschung” (C. Wille).

Die 59. Jahreskonferenz der Association de Science Régionale de Langue Française (ASRDLF) widmet sich dem Verhältnis von peripheren Räumen und aktuellen Krisen. Dafür versammelt die ASRDLF Wissenschaftler:innen aus aller Welt vom 28. bis 30. Juni an der Universität von La Réunion. Darunter auch I. Pigeron-Piroth und C. Wille, die am Beispiel der Großregion den Umgang mit Krisen und Resilienz in Grenzregionen diskutieren.

Wille/Weber/Fellner (Hg.) (2023): B/Orders are (not) everywhere (for everyone): On the multivalence of borders in a flee(t)ing Europe. Borders in Perspective 8. mehr Info
Wille (2023): Europäische Grenzraumforschung in Zeiten der Vergrenzung: Problemaufriss und Perspektiven. Brodowski/Nesselhauf/Weber (Hg.): Pandemisches Virus – nationales Handeln: Covid-19 und die europäische Idee. Springer VS, 25-43. mehr Info
Funk/Wille (2022): Stresstest für die Jugendmobilität im Grenzraum. Grenzüberschreitende Berufsausbildung und Studium während der Pandemie – Erfahrungen und Perspektiven. Panorama. Deutsch-französische und europäische Analysen 2. mehr Info
Wille (2021): Vom processual shift zum complexity shift: aktuelle analytische Trends der Grenzforschung. In: Gerst/Klessmann/Krämer (Hg.): Grenzforschung. Handbuch für Wissenschaft und Studium. Nomos, 106-120. mehr Info
Wille/Gerst/Krämer (Hg.) (2021): Identities and Methodologies of Border Studies: Recent Empirical and Conceptual Approaches. Borders in Perspective 6. mehr Info
Wille/Weber (2020): Analyzing border geographies in times of COVID-19. In: Mein/Pause (Hg.): Self and Society in the Corona Crisis. Perspectives from the Humanities and Social Sciences. Melusina Press. mehr Info