Die horizontalgeographische Forschung sowie die Grenzforschung unternehmen verstärkt synthetische Betrachtungen von Räumen bzw. Grenzen. Wie diese forschungspraktisch realisiert werden können, zeigt C. Wille in seinem Beitrag am Beispiel des Complexity Shift in der Grenzforschung. Dabei diskutiert er konzeptionellen Annahmen, analytischen Unterscheidungen und methodologische Herausforderungen. Der Beitrag setzt Impulse für die konzeptionelle Weiterentwicklung synthetisierender Betrachtungen, die Grenzen als horizontale Geographien analysierbar machen.
Grenzen werden zunehmend als komplexe Phänomene verstanden. Ungeklärt ist in der Grenzforschung aber noch, worin ihre Komplexität besteht. Das interdisziplinäre Buch greift den noch jungen Trend auf und zeigt, wie Grenzen als komplexe Gebilde gedacht und untersucht werden können. Mit konzeptionellen und empirischen Beiträgen fundieren die Autor:innen den aktuellen Complexity Shift in der Grenzforschung.
In der Grenzforschung etabliert sich zunehmend die Auffassung, dass Grenzen komplexe Phänomene seien. Trotzdem erklären Grenzforschende kaum, was mit komplexen Grenzen oder Border Complexities gemeint ist. Die progressive Grenzforschung ist aber durchaus gut vereinbar mit dem Komplexitätsdenken. Der Text nähert sich diesem vielversprechenden Verhältnis und zeigt, was eine komplexitätsorientierte Grenzforschung sein kann.
Über 250 Grenzforscher:innen aus aller Welt trafen sich vom 13.-18. Februar 2023 in Eilat (Israel) zur dritten Weltkonferenz der Association for Borderlands Studies (ABS). Darunter auch sechs Grenzforscher:innen der Arbeitsgruppe “Bordertextures”. Sie diskutierten in einem eigenen Panel mit dem internationalen Publikum, wie das Konzept “Bordertextures” in der kulturwissenschaftlichen Grenzforschung angewendet werden kann.
Das trinationale Projekt „Border Complexities“ knüpft an eine aktuelle Entwicklung der Grenzforschung an und baut diese weiter aus. Dafür organisieren die fünf Partner zwischen 2019 und 2021 eine sorgfältig abgestimmte Workshopreihe mit wechselnden Standorten in Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Das Kooperationsprojekt wird von der Deutsch-Französischen Hochschule gefördert.
Die AG Bordertexturen ist auf der 6. Jahreskonferenz der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft mit einer Sitzung vertreten. Das Panel "B/Ordering-Prozesse als Bordertexturen: Empirische Beiträge der kulturwissenschaftlichen Grenzforschung" zählt acht Vorträge, die Anwendungen des Ansatzes der Bordertexturen vorstellen. Die KWG-Jahreskonferenz "B/Ordering Cultures" findet vom 08.-10.10.2020 an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) statt.
Als weltweit größter Zusammenschluss von Grenzforschenden organisierte die Association for Borderlands Studies in 2018 die zweite Weltkonferenz Border Studies. Auf dem 5-tägigen Kongress zum Thema „Border-Making and its Consequences“ kamen 450 Wissenschaftler_innen aus 54 Ländern zusammen. Darunter auch die Arbeitsgruppe Bordertexturen mit einem eigenen Panel.
Das Buchprojekt versammelt Grenzforschende aus Europa und den USA, die den Ansatz der Bordertexturen entwickeln und weiter schärfen wollen. Die 20 Beiträge thematisieren konzeptionelle Fragen, führen methodologische Überlegungen und zeigen empirische Anwendungen des Konzepts auf. Das Buch wird voraussichtlich im Jahr 2020 im transcript-Verlag erscheinen.
In der soeben erschienenen Special Issue „Komplexe Grenze“ (Debatte Initial) wurde erstmalig ein Beitrag zu Bordertexturen veröffentlicht. Die Ausgabe wendet sich der Multidimensionalität von Grenzen zu und will einen Beitrag für die komplexitätsorientierten Border Studies leisten. Auch der Ansatz der Bordertexturen verfolgt dieses Anliegen und wird in einem Werkstattbericht vorgestellt.
Die interuniversitäre Arbeitsgruppe betreibt im Rahmen des UniGR-Center for Border Studies kulturwissenschaftliche Grenzforschung. Dafür hat sie den Ansatz der Bordertexturen entwickelt als ein Analyse- und Reflexionsinstrument für Grenz(de)stabilisierungen. Mit ihren Aktivitäten will die Arbeitsgruppe die komplexitätsorientierte Grenzforschung stärken und weiterentwickeln.