Der kürzlich erschienene Band „Praxeologie“ widmet sich einer jungen Theoriebewegung. Im Gespräch mit Christian Wille berichten die Herausgeber über das Anliegen des Buchs: die empirischen Anwendungsperspektiven, die disziplinenübergreifende Reichweite praxistheoretischer Ansätze, aber auch die notwendige Verständigung auf einen gemeinsamen theoretischen Rahmen.
Das in 2014 erschienene Buch „Praxeologie“ widmet sich der jungen Theoriebewegung der Praxistheorien. Sie setzt sich von kulturalistischen Basis-Überbau-Modellen ab und versteht Sozialität als eine Verkettung von sich fortlaufend aktualisierenden Praxisformationen. Christian Wille macht in seinem Buchbeitrag die praxistheoretische Perspektive stark für raumbezogene Fragestellungen in den Border Studies.
Die an der Praxis orientierte Untersuchung von Räumen und Identitäten ist über Disziplinengrenzen hinweg unstrittig geworden. Dabei haben sich unterschiedliche theoretische, konzeptionelle und methodische Bezugspunkte durchgesetzt. Sie sind Gegenstand des Doppelhefts Europa Regional 1-2 (2015) (hrsg. C. Wille u. R. Reckinger) mit Beiträgen von Raumsoziologen und Sozialgeographen – darunter auch G. Glasze, J. Lossau, M. Schroer und B. Werlen.