2025

Vor 40 Jahren wurde das Schengener Abkommen unterzeichnet. Es ermöglichte die Abschaffung der Kontrollen an den EU-Binnengrenzen und schließt heute 29 Länder ein. Anlässlich des runden Jubiläums organisieren das EMN Luxemburg und das UniGR-CBS am 11. Juni eine internationale Konferenz. Dort diskutieren Forschende, Entscheidungsträger:innen und zivilgesellschaftliche Kräfte über die Personenfreizügigkeit in Grenzregionen, die Wiedereinführung temporärer Grenzkontrollen und die Rolle der EU-Außengrenzen im Schengen-Raum.

In der Grenzforschung hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass Grenzen komplexe Phänomene seien. Wenig diskutiert wird jedoch, was genau an Grenzen als komplex gilt. Im neuen UniGR-CBS Working Paper zeigt C. Wille, was Grenzforschende gegenwärtig als komplex betrachten und fragt, welche konzeptionellen Entwicklungen den Diskurs über komplexe Grenzen befördert haben. Der Autor schließt mit Überlegungen, wie Komplexitätstheorien die Grenzforschung inspirieren können.

Kulturwissenschaftliche Perspektiven haben sich spätestens seit der Jahrtausendwende in den Border Studies durchgesetzt und die dort dominierende Position der Raumwissenschaften relativiert. Die so entstandene Strömung der Cultural Border Studies wird im neuen „Handbuch Kulturwissenschaftliche Studies“ erstmals systematisiert und vorgestellt. Die Autor:innen A. Fellner und C. Wille lehren Cultural Border Studies und forschen über Grenzen aus alltags- und populärkultureller Perspektive.